Mittwoch, 28. Dezember 2011

Wie du liebst








Bitte
Nicht so kompliziert
Sagt sie
Und eigentlich will sie
Dass ich gehe
Leise trinke ich meinen Tee
Laut füllt sie die Spülmaschine
Ich muss jetzt gehen
Sagt sie
Auch dann noch hübsch
Unwiderstehlich sympathisch
Wenn auch abwesend
Sie ist eine so außergewöhnliche Frau
Kann meinen Absturz nicht stoppen
Bin begeistert und verzweifelt zugleich
Oh mein Gott
Wie soll ich dir vertrauen
Wenn du mal so nahe und dann wieder
So weit weg bist
Wie kann ich dir glauben
Wenn ich selbst so viel lüge
Wie kann ich wollen
Was du willst
Wenn ich doch vergessen habe
Wie du bist
Wie du liebst
Wie du Luft zum Atmen schenkst
Hey, sagt sie
Ich muss jetzt gehen
Ich erinnere mich
Ich muss dann einfach einatmen und
Ausatmen
Nicht so kompliziert
Das sagt ihr dann immer zu mir
Also gut
Ich werde gehen
Vertrauen

* * *

Mittwoch, 30. November 2011

Sonntag, 13. November 2011

Vom Befrietsenne










Dan red al-Mitra wada en sed
A waut es mettem Befrietsenne, Meista?
En hee auntwod en sed
Toop word jie jebore, en toop woa jie opp emma bliewe
Jie woare toop senne
Wan dem Doot siene witte Flichte june Doag vestreie
Jo, soogoa en Gott sien stellet Jedajchtnis woa jie toop senne
Oba jewt junt Rum, wan jie toop send
En lot dem Himmel siene Wind tweschen junt daunze
Siet junt goot, oba moakt ute Leew tjeene Tjed
Leewa saul se een lewendjet Wota senne
Tweschen dee Eewa von june Seele
Dem aundren sien Kuffel moakt voll en
Doot nich bloos ut eenem drintje
Dem aundren jewt von junem Broot
Oba doot nicht vom selwjen Lief ete
Sinjt en daunzt en freit junt toop
Oba lot dem aundren uck fe sich auleen senne
Kratjt soo aus dee Jetoa eare Seide auleen send
Uck wan se vonne selwje Musitj zettre
Jewt jun Hoat, oba nich tom Oppausse
Wiels bloos daut Lewe siene Haunt kaun een Hoat hoole
En stot toop, oba nich too dicht toop
Wiels dem Tempel siene Stenda stone apoat
En dee Etj en dee Zypras wausse nich
Eent em aundren ea Schaute

* * *

Dit es frie ewasat no Khalil Gibran sien Jedicht "On Marriage" ut "The Prophet".

Donnerstag, 3. November 2011

Iwan Iwanowitsch








Hauns, kauns die dentje, aus wie hia stunde en ons vetalde en daut Wota bloos schele wull en dee Steena hoad were...

Kauns die dentje?

Dienstag, 1. November 2011

Trix mich



Aber nicht so sehr bitte
Denn das
Was jetzt noch heile ist
Droht zu zerbrechen
Wie Müll im All unendlich weit
Zu fliegen
Ohne Ende, immer weiter
Und niemand wird da sein
Mich zu stoppen
Meine Teile
Unsere vielen Sehnsüchte und
Hoffnungen
Die nie mehr wieder
Zueinander finden werden
Ach, egal
Ist ja nicht das erste Mal
Nur
Heute ist alles anders
Trichter mich
Richte mich auf wie einen
Freund
Wie einen Mann
Wie eine stille Revolte
Denn
Ich will schlafen
Schweben
Von hier zu dir und dann raus
Aus allen diesen Köpfen
Raus
Und immer weiter weg
Ohne mich
Jemals erinnern zu können
Trigger mich
Bitte

* * *

Hab diesen Text heute beim Aufräumen gefunden. Auf dem Zettel unter diesen Zeilen stand "17.10.2010, Bielefeld 4:10 Uhr"

Dienstag, 6. September 2011

Samstag, 20. August 2011

Knochen










Ich spüre sie
Niemals richtig gut und
Niemals klar und deutlich und
Ganz bestimmt auch niemals so wie du
Aber ich fühle und spüre sie
Diese Grenze ---
Weiter komme ich nicht
Weiter
Kommst auch du nicht
Wir stehen hier und schweigen
Wir beten und stöhnen
Wie vor einer Mauer
Dort
Wo unser Blut gemacht wird
Wo dann die Tage fehlen
Wo nachts alles weh tut
Wo wir scheitern
Wo wir nicht erreichen
Was wir so sehr erreichen wollen
Wo wir Hoffnung haben
Wo wir sterben
Während wir noch lieben
Und geliebt werden

* * *

Freitag, 15. Juli 2011

You Rose











* * *

Before I noticed who you are
Before I saw the beauty of your thorns
Before I felt this universe beyond your skin

I didn't know that I was I
I didn't know that I could live
I didn't know that I would love you like a child

You woke up
You woke me up
You woke me up and turned away

You rose
You rose, like the sun, like the moon
You rose, now live, and love, and keep on rising

* * *

Sonntag, 10. Juli 2011

Bangboom











Auleen ohne aundre
En frie aus een Boom
Soo well wie lewe

Nich ohne aundre
Vebunge em Woolt
Soo well wie lewe

Wie bange ons emma

* * *

Frei nach Nazım Hikmet (Yaşamak bir ağaç gibi / tek ve hür ve bir orman gibi / kardeşçesine, / bu hasret bizim.)

Samstag, 18. Juni 2011

Trotzdem










Dieser blutrote Mond
Ist vorbei
Weg
Schon einen Tag und eine Nacht und
Wieder einen Tag und
Ich spüre gar nichts
Gar nichts
Nicht das Bett unter mir
Nicht die Zahnbürste in meinem Mund
Nicht die Jeans an meinen Beinen
Nicht die Hand der Sprachschülerin
Die sich nach dem Kurs verabschiedet
Nicht den Blick des Nachbarn
Mit dem ich abends noch lange rede
So über den Zaun
Smalltalk
Abwesend
Mein Kopf ist wo mein Herz ist
Bei dir --
Und du bist wie der Mond
So sinnvoll beschäftigt, aber
Viel zu weit weg und
Meistens nicht da
Abwesend
Auf eine richtig bittere Weise
Bitter und still und
Blutrot
Manchmal weiß und
Manchmal weiß ich nichts
Bin taub
Alles in mir ist taub
Bin tausendmal traurig und
Trotzdem liebe ich
Dich

* * *

Dienstag, 7. Juni 2011

Suchen. Finden

Dieses Lied von U2, dass sie still haven't found, wonach sie suchen, hat mir immer schon gefallen. Aber auch dieses Versprechen in der Bibel, dass wir finden werden, wenn wir suchen, hat mich seit meiner Kindheit tief beeindruckt. Es muss wohl in unserer menschlichen Natur liegen, dass wir nicht schon fertig sind... Also will ich mir vornehmen, nicht zu sehr zu erschrecken, wenn ich noch mehr Schuld und Verletzung finde. Und gerne finden würde ich auch einen Weg zu mehr Heilung, zu mehr Vergebung...

Beim Joggen durch diesen schönen Wald hier in Theesen heute Morgen kam mir ein kleines Lied in den Sinn und ich hab's gleich anschließend, bevor es unter der Dusche oder gleich im Sprachkurs wieder verschwinden kann, mit meiner Kamera festgehalten:

Dienstag, 31. Mai 2011

Leineweber










Und Deichbauer
Wir waren es einmal und
Es steckt wohl immer noch
In unseren Knochen
In den Gedanken unserer Eltern
In den Träumen unserer Kinder
Die wir nicht haben
Die wir manchmal gerne hätten
Weil wir zusammenhalten müssen
Weil wir Wärme brauchen
Weil wir das Land lieben
Auch wenn wir immer wieder
Vom Meer träumen
Denn Glück
Ist ein T-Shirt aus Bielefeld
Ist Wasser in Grenzen

* * *

Donnerstag, 28. April 2011

Freitag, 22. April 2011

Soo stell










Dee Dach es jekome
Soo stell aus
Daut Og enne Medd vonnem Storm
Dee Nacht es vegone
Doa send wie en wea weet wurom
Sien Blood well ons foawe
Soo rood en
Soo witt aus em Goade dee Bloom
See woat boolt vedoawe
Nich senne, nich eenmol em Droom
Ons Voda doa bowe
Es unje
Vebunge mett ons, oba doot
Wie woare begrowe
Nich meea, nich weinja
Nich goot

***

Montag, 21. März 2011

Frühling



*
*
*
*
*
*
*
ZIMT

Donnerstag, 17. März 2011

Buchmesse



Heute beginnt in Leipzig wieder einmal die Buchmesse. Ein netter Zufall hat mir bzw. meinem Amalgam-Buch passend dazu ein paar Minuten auf Funkhaus Europa beschert ;)

Nadja Baeva, freie Journalistin und ebenfalls Dozentin für Deutsch als Fremdsprache, hatte mich neulich für diese russischsprachige Sendung interviewt. Sie wurde vor einigen Stunden ausgestrahlt. Hab mir den Ausschnitt einfach mal mit dem WDR-Radio-Recorder kopiert, ein paar Fotos dazugetan und das Ding bei YouTube hochgeladen...

Dienstag, 1. März 2011

Soone Weedoag, soone Leew













Laj die dol, sed hee
Daut we aul lot Nomeddach
Laj die dol, Mejal
En spea dem Owe tweschen ons
Sed hee en see
Wusst srasu, waut hee wull en
Wull daut nich en
Wull daut doch en
Led sich dol
Bie ahm
Bie eare groote Leew -
See haud aul meist vejete
Waut daut es en
Waut doa aules wausse kaun em Hoat en
Uck opp aundre Steda
Wan see doch
Aul eea soont jespeat haud
Soone Weedoag
Kaun een Mensch nich eenfach soo
Bestale
Soone Weedoag lote aules
Waut mol we en waut mol tjemmt
Mank Loft en Lost veschwinje
Vebinje die opp emma
Mett die selwst
Mett dem, waut von die tjemmt
Waut vele Joare lota ver die steit en
Schmustat en
Die onverhoffs aun eenem Mondach
Rede lat
Hiele lat von eene Laust
Dee kaum en woss en wada stell
Veschwung -
Laj die dol, sed hee
Daut we aul lot Nomeddach
Laj die dol, Mejal
En spea dem Owe tweschen ons

* * *

Samstag, 19. Februar 2011

Donnerstag, 17. Februar 2011

Mal weg

*
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*
Früher
Hat ein Engel diesen Eintopf gemacht
Zu heiß? Zu kalt? Wer weiß
*
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*
*
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Er war dann einfach
Nicht mehr da
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*
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Freitag, 4. Februar 2011

Schwester Ette













Sie hatte einen blöden Namen
Einfach Zigar, Zigar Ette
Sie wollte nicht
So wie ich wollte
Also schmiss ich sie weit weg
Sie sagte nichts und
schwieg verbissen
Also schaute ich weit weg
Denn
Da waren ihre Schwestern und
Sie sahen sehr gut aus
Eine lag gerade einsam
Auf dem Parkplatz, vor dem Haus
Also nahm ich ihre Strippen
Zog daran und war verblüfft
Denn wie Eva aus den Rippen
Stand sie da und hieß
Marion Ette
Ok, der Name war nicht besser
Doch der Spaß war riesengroß
Denn ich konnte sie gut leiden und
Ich ließ sie nicht mehr los
Ich zog an ihr und spielte
Den ganzen heißen Tag
Ein Sommertag
Ich rannte barfuß und ich spürte
Den Asphalt und bald
Auch einen Stich, weil
Ich mir meinen Fuß verbrannte -
Verdammte Verwandte!
Schwester Ette lag am Boden
Brannte sich in mich
Hinein

* * *

Freitag, 21. Januar 2011